THE MESSTHETICS & JAMES BRANDON LEWIS Lido, Berlin am 24.10.24

Joe Lally stand auf der Bühne und gab Vollgas, als ihm klar wurde, dass seine Band einen wahren Seelenverwandten gefunden hatte. Es war im Herbst 2021 und die Messthetics - das Instrumentaltrio mit Lally am Bass, seinem ehemaligen Fugazi-Bandkollegen Brendan Canty am Schlagzeug und dem Gitarristen Anthony Pirog - spielten im Bell House in Brooklyn ihr Uptempo-Riff-Workout "Serpent Tongue". Als besonderer Gast war der gefeierte Jazz-Saxophonist James Brandon Lewis dabei, der erst zum zweiten Mal mit der Gruppe auftrat, nachdem er bereits 2019 bei einer anderen New Yorker Show vorbeischaute und den Song wie verrückt vorantrieb. Dieser Drang - das Gefühl, dass es in dem, was als Ad-hoc-Zusammenschluss der vier Musiker begann, noch mehr zu erforschen gab - blieb auch nach dem Ende des Auftritts bestehen. Jetzt sind Lewis, Pirog, Lally und Canty bereit, ihr erstes Album in voller Länge als Quartett zu veröffentlichen. Auf dem Album, das am 15. März über das legendäre Impulse!-Label erscheint, kann man das Quartett hören, wie es sich in einen harten, schwankenden Funk-Groove auf "That Thang" einklinkt, ein wehmütiges, jazziges Thema auf "Asthenia" wiegt oder sich in "Emergence" in einen ekstatischen Art-Punk-Overdrive steigert.

Nach den enthusiastischen Reaktionen zu urteilen, die die Messthetics und ihr geschätzter Gast bei ihren jüngsten Live-Treffen erhalten haben, sind die Zuhörer ähnlich begierig darauf zu hören, was passiert, wenn brillante Musiker wie diese sich durch Zusammenarbeit selbst übertreffen.

"Ich habe das Gefühl, dass es mehr und mehr ein Publikum für Erkundungen gibt", sagt Canty. "Und ich hoffe wirklich, dass diese Platte ein Teil davon ist."